Erprobung des GRIPEN E

Karl Schwarz, Flug Revue 10/2020

In Linköping läuft die Erprobung der Gripen E auf Hochtouren. Derweil kämpft Saab in Finnland und Kanada um neue Exportaufträge für seinen modernisierten Fighter.

Kommentar Roger Harr: Der Gripen E war das schwächste Flugzeug der letzten Kampfflugzeug-Evaluation. Geleakte Dokumente haben dies bestätigt. Die Politik hat den Verlierer zum Sieger erklärt und der Rest ist Geschichte.

Gegen das Bundesgesetz über den Fonds zur Beschaffung des Kampfflugzeugs Gripen vom 27. September 2013 war das Referendum ergriffen worden. Die dafür nötigen Unterschriften waren fristgerecht eingereicht worden. Der Souverän entschied sich am 18. Mai 2014 gegen die Beschaffung von 22 Kampfflugzeugen des Typs Gripen für die Schweizer Luftwaffe. Mittlerweile müssten die 22 Gripen E in der Schweiz schon längst einsatzbereit sein, während in Linköping noch immer getestet wird.

Der Gripen E ist in der aktuellen Evaluation ausgeschieden, weil er nicht rechtzeitig fertig geworden ist. Wer jetzt meint, dass die Sache damit erledigt sei, darf sich nicht wundern, falls noch vor der Abstimmung am 27.9.2020 Störmanöver mit schwedischem Hintergrund kommen könnten oder Saab kurz vor oder nach der Typenwahl im kommenden Frühling eine neue Offerte aus dem Hut zaubern sollte.

Gripen E während der Flugtests
(C) Saab Defence Group
Erprobung des GRIPEN E in Linköping